Klinikum Harlaching

Geschichte(n)


Seither haben verschiedene Astronomen weitere 40 Sternbilder hinzugefügt. Sie haben die Lücken zwischen den Figuren des PTOLEMÄUS ausgefüllt und das Gebiet um den südlichen Himmelspol bevölkert, das unterhalb des Horizonts der Griechen lag. Hieraus entstanden die insgesamt 88 Konstellationen, auf die sich die Astronomen heute in internationaler Übereinkunft geeinigt haben. Dazu kommen fast zwei Dutzend andere, die sich nicht behaupten konnten.
Der Einfluss des PTOLEMÄUS auf die Astronomie kann gar nicht überschätzt werden; das Sternbildersystem, das wir heute benutzen, ist, von kleineren Veränderungen und Erweiterungen abgesehen, letztlich dasjenige des PTOLEMÄUS. Kartographen in Europa und Arabien benutzten über 1500 Jahre lang seine Sternbilder, wie es auch der folgende Abschnitt aus dem Vorwort zum Atlas Coelestis des ersten königlichen Astronomen, JOHN FLAMSTEED, belegt, der 1729 erschien: Von Ptolemäus´Zeiten bis zu den unsrigen haben sich die klugen und gelehrten Männer aller Nationen der von ihm genannten Namen bedient; die Araber benutzten immer seine Formen und Namen der Sternbilder; die alten lateinischen Kataloge der Fixsterne benutzten sie ebenso. Die Kataloge von Kopernikus und Tycho Brahe gebrauchen die nämlichen; dies gilt auch für die in der deutschen, italienischen, spanischen, portugiesischen, französischen und englischen Sprache veröffentlichten Kataloge. Alle Beobachtungen der alten und der heutigen Menschen bedienen sich der Sternbildformen und Sternnamen des Ptolemäus, weshalb man sie beibehalten muss und weshalb wir die alten Beobachtungen nicht unverständlich machen dürfen, indem wir sie abändern oder von ihnen abweichen.

Die 48 Sternbilder des griechischen Astronomen PTOLEMÄUS nach zwei Einblattholzschnitten von ALBRECHT DÜRER aus dem Jahre 1515.
Hier der nördliche Sternenhimmel. Die Gestalten sind wie auf einem Himmelsglobus von hinten dargestellt.

nördlicher Sternenhimmel

Man beachte den grossen leeren Bereich am südlichen Sternhimmel, der unterhalb des Horizonts derjenigen Völker lag, die die Sternbilder erfanden. Die Grösse des freien Gebiets ist ein Hinweis auf die geographische Breite, auf der die Sternbild-Erfinder lebten.

südlicher Sternenhimmel